Archiv für den Monat: Juli 2025

Im Netz der Wespenspinne(n) 2.0






Im Gegensatz zu den eher kecken Skorpionsfliegen (s. Post vom 20.7.25) haben Heuschrecken – die Lieblingsbeute der Wespenspinnen – keine Chance zu entrinnen, wenn sie erst einmal in ein Netz geraten sind. Auf einer kleinen Brachfläche südlich von Eckhardsheim sind nicht nur zahlreiche Heuschrecken verschiedener Arten, sondern auch etliche Wespenspinnen anzutreffen, die diesen auflauern. Nach der Landung im Netz geht es ganz schnell: Die Beute wird nach der Injektion von Gift/Verdauungsenzymen, wobei gelegentlich  der Austritt eines Tropfens Körperflüssigkeit  im Kopfbereich der Schrecke zu beobachten ist (Bild 3), in Windeseile mit Spinnfäden eingewickelt.  Dabei werden die Spinndrüsen offensichtlich auf „Breitband“ gestellt (Bild 5). Die  Spinne turnt um das Insekt herum (3,4) bis die komplette Bewegungsunfähigkeit  erreicht ist. Danach wird die Beute zum späteren Verzehr in die „Vorratskammer“ ins Netz gehängt. Immer wieder kleine Dramen mit vorgegebenem Ende, die sich viele Male meist im Verborgenen abspielen.

P. S,: Die traurige Nachricht vom Tod des Naturfreundes und Fotokollegen E. Lietzow hat mich zögern lassen, einfach so weiterzumachen und eine doch eher makabre Geschichte zu präsentieren. Aber der eigenen Endlichkeit bewusst, kann ich mich der Bemerkung von L. E. anschließen: The show must go on…

Mit nachdenklichen Grüßen

Manfred Kolleck

Nachruf – Eckhard Lietzow

Liebe Vogelbeobachter und Fotografen,

ich muss euch leider mitteilen, dass Eckhard Lietzow am 26.07.2025 verstorben ist.


Eckhard war mir stets ein guter Freund und Mentor.

Seine Fotografie und sein Wissen über die Vögel waren im Laufe der Jahre eine große Hilfe und Inspiration.

Viele gemeinsame Exkursionen, ob zum Dümmer, Neuwerk, Helgoland, Havelland oder Kaiserstuhl, werden in positiver Erinnerung bleiben.

Ruhe in Frieden lieber Eckhard.


MfG L.E.

Überraschung im Enger Bruch

Eigentlich sah es im Enger Bruch heute Nachmittag nicht besonders spektakulär aus, aber dann hatte ich plötzlich eine Brandgans vorm Fernglas. Außerdem zwei Limikolen, die aber für mein kleines Glas zu weit weg waren, um sie sicher zu identifizieren. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich Waldwasserläufer sagen.

 

Michael Hellwig

Kampf der „Aliens“




Moschusböcke sehen in der Vergrößerung schon etwas gruselig aus, sind aber völlig harmlose Insekten ohne Stachel und Beißwerkzeuge mit sehr eindrucksvoll metallisch

schimmernden Chitinpanzern. Wenn allerdings ein Paar während der Kopulation, die oft stundenlang dauert, von einem männlichen Rivalen gestört wird, kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen. Hierbei versucht ein Männchen ein Bein des anderen zu umgreifen, der Kontrahent wird auf den Rücken geworfen, hin und her geschüttelt und alles geht in rasantem Tempo vor sich, bis sich der Unterlegene endlich aus diesem Klammergriff befreien kann und das Weite sucht. Aus einer Videosequenz habe ich einige Fotos extrahiert.

MfG A. Bader  

Moschusbock im Regen

Derzeit sind wieder Moschusböcke geschlüpft und werden im Garten von ausgelegten Ananasscheiben magisch angezogen. Nach dem Regen heute bildeten sich auf den Käfern Wassertropfen, die dank ihrer Chitinpanzer nicht in die Körper eindringen konnten. Der Panzer wirkt bei Hitze vor allem als Verdunstungsschutz.   

MfG A. Bader

Enger Bruch – 21.07.2025

Ganz kurzer Besuch im Bruch vorhin.

Ewig nicht da gewesen, wahnsinn wie schön frisch Grün alles noch ist, überall schöne Blüten, nichts wirkt irgendwie vertrocknet.

Fototechnisch präsentierten sich in einem Busch nur diese beiden Kollegen.


Eigentlich hatte ich beide direkt als Dorngrasmücken abgetan, aber die die unterschiedlich intensive Färbung und die verschiedenen Beinfarben lassen mich zweifeln.

Was denkt ihr?


MfG L.E.

Bürgerpark – Eichelhäher Junior – Gartenbaumläufer – Buchfink




Lange keinen Eichelhäher rund um die vielen Gärten weder gehört noch gesehen. Am gestrigen Samstag und auch heute Eichelhäher „Krawall“ rund um Balkonien. Dann war es endlich soweit: erst landete der Jungvogel in der Eibe, wuselte zwischen den Ästen mit viel Bettel-Krawall hin und her. Dann war ein Altvogel zur Stelle, dem die Bettelrufe im wahrsten Sinne des Worte den Kamm anschwellen ließen. Und es wurde gefüttert – zur Zeit schwirren Insekten reichlich im Garten umher. Auch nicht alltäglich hier – ein Gartenbaumläufer piepst (sagt BirdNET) „andächtig“ vor sich hin. Ein Buchfink Männchen muss nur auf die vorbeifliegenden Insekten warten. Viel Spaß – KrisK