Regionale Klimaverantwortung

In der Tagung „Regionale Klimaverantwortung“ am 15.11.2021 wurde von Expertinnen und Experten aus Klimaforschung, Ethik, Landwirtschaft und (exemplarisch) dem Bereich der Kirche als global präsentem regionalem Akteur die Entwicklung der Klimakrise diskutiert. Die entsprechende Publikation wurde als Open Access-Band im April 2022 hier publiziert.

In der Vor- und Nachbereitung von Tagung und Publikation wurde klar, dass die Beobachtung von Bioindikatoren und die Aufbereitung der Beobachtungsergebnisse für die Einschätzung der lokalen Veränderungen neben den Methoden der Erfassungsmetriken von Klimadaten eine wesentliche Rolle spielen könnten; denn die Aussage „Erwärmung um x Grad Celsius“ oder „Rückgang der Niederschläge um y mm/m²“ ist für das lokale Biotop nur bedingt aussagekräftig.

Ein wesentlicher Bioindikator ist der Vogelbestand einer Region. Vögel sind hoch mobil und in Grenzen adaptiv. An den Veränderungen des Vogelbestandes kann bei langfristiger Beobachtung abgelesen werden, wie sich die gemessene Klimaveränderung auf eine bestimmte biologische Nische auswirkt.

Wir sind den „Birders Herford“ zu Dank für ihre freundliche Kooperation verpflichtet. Die bisher von ihnen erhobenen Beobachtungsdaten wurden kostenlos zur Verfügung gestellt, und es wurde uns zugesagt, die Beobachtungsperioden zumindest bis 2025 weiter fortzusetzen und in unser System einzuspeisen. Neben einem eindruckvollen Beispiel für crowdgenerated data ist das eine wertvolle Hilfe für die geplante Fortsetzung des Projektes zur regionalen Klimaverantwortung, das 2025 mit einer weiteren Tagung seinen vorläufigen Höhepunkt finden soll.

Ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Wessely

Institut für Systematische Theologie an der Universität Graz