Im Gegensatz zu den eher kecken Skorpionsfliegen (s. Post vom 20.7.25) haben Heuschrecken – die Lieblingsbeute der Wespenspinnen – keine Chance zu entrinnen, wenn sie erst einmal in ein Netz geraten sind. Auf einer kleinen Brachfläche südlich von Eckhardsheim sind nicht nur zahlreiche Heuschrecken verschiedener Arten, sondern auch etliche Wespenspinnen anzutreffen, die diesen auflauern. Nach der Landung im Netz geht es ganz schnell: Die Beute wird nach der Injektion von Gift/Verdauungsenzymen, wobei gelegentlich der Austritt eines Tropfens Körperflüssigkeit im Kopfbereich der Schrecke zu beobachten ist (Bild 3), in Windeseile mit Spinnfäden eingewickelt. Dabei werden die Spinndrüsen offensichtlich auf „Breitband“ gestellt (Bild 5). Die Spinne turnt um das Insekt herum (3,4) bis die komplette Bewegungsunfähigkeit erreicht ist. Danach wird die Beute zum späteren Verzehr in die „Vorratskammer“ ins Netz gehängt. Immer wieder kleine Dramen mit vorgegebenem Ende, die sich viele Male meist im Verborgenen abspielen.
P. S,: Die traurige Nachricht vom Tod des Naturfreundes und Fotokollegen E. Lietzow hat mich zögern lassen, einfach so weiterzumachen und eine doch eher makabre Geschichte zu präsentieren. Aber der eigenen Endlichkeit bewusst, kann ich mich der Bemerkung von L. E. anschließen: The show must go on…
Mit nachdenklichen Grüßen
Manfred Kolleck