Liebe Vogelfreunde,
ich habe eine Anfrage einer Bekannten erhalten, auf deren Balkon (Buddestraße Bielefeld, weit und breit kein Gewässer) eine Stockente brütet. Sie haben es leider erst bemerkt, als schon mindestens 14 Eier gelegt waren.
Das war am 29. März.
Nun sucht sie Hilfe beim Einfangen der Alten samt Küken und hat provisorisch das Gelege eingezäunt, damit die Küken nicht bei ihrem 1. Ausflug vom Balkon stürzen. Ich fürchte aber, das reicht noch nicht, das teile ich ihr noch mit.
Somit: gesucht wird jemand, der ruhig, aber beherzt sich zutraut, eine adulte Stockente zu packen. Vermutlich hat man dafür nur 1 Versuch.
Eine Hundebox zum Transport könnte ich notfalls stellen.
Viele Grüße, wenn man sonst nichts hat….
Claudia
Guten Morgen!
Das liegt bei mir um die Ecke. Ich kann dort gerne einmal vorbeischauen.
Viele Grüße,
Michael
Hallo Michael,
danke schön für das „Hilfeanbieten“. Könntest Du mich bitte einmal privat anschreiben: claudia.quirini@t-online.de?
Dann würde ich den Kontakt vermitteln.
Leider ist nicht genau bekannt, wann die Eier gelegt wurden, wenn die Tiere schlüpfen, müsste man ja ganz zeitnah handeln.
VG
Claudia
Claudia
Bei uns in Bustedt brüten seit einigen Jahren die Graugänse in einem Loch im Burgturm in ca. 15m Höhe. Die Jungen springen aus dieser Höhe ab und haben es bisher ganz gut geschafft. Ich denke, die Stockente würde ihre Jungen sicherlich auch ohne Transportservice zum nächsten Gewässer führen. Aber wenn es einen solchen Service gibt, werden sie sich bestimmt nächstes Jahr wieder anmelden 😉
Hallo,
Diese Ente mit einem Faible für einen derart ungeeigneten Platz hätte man gar nicht zur Vermehrung kommen lassen sollen.
Aber nun ist das Ganze passiert und es stellt sich die Frage, helfen oder nicht;
Das nächste Gewässer wäre der Nordpark, auch nach Auswertung von Luftbildern gibt es auch privat keine Gewässer dort weit und breit.
Sie müsste also mit allen Küken die August Bebels Straße lang, die Herforder queren und dann entlang Ernst Rein Straße gen Nordpark marschieren….Viel Glück! Das stünde dann auf jeden Fall am nächsten Tag in der Zeitung, da bei solchen Tieren alle zu Vogelschützern mutieren.
Ob man solchen Enten helfen sollte, ist eine andere Frage. Wenn sie vom Balkon springen, landen sie im übrigen in einem Hinterhof ohne Gartenzugang und müssten sich von dort erst mal raus beamen. Eine somit ganz schlechte Standortwahl. Im nächsten Jahr wohnt dort eine andere Familie, die erlebt dann ihr eigenes Entenwunder, denn das mit dem Wiederkommen sehe ich in der Tat auch problematisch. Am besten dann im 1. Jahr alles Brutgeeignete entfernen .
Liebe Claudia,
zu d e m Thema kann ich Folgendes beitragen:
Die Tierschutz-Variante (Ente mit Nestlingen einfangen und aussetzen) ist machbar und okay.
Ansonsten: Wie die 14 Eier schon andeuten, sind die Verluste an Küken bei der Stockente enorm und normal. (Bitte denkt auch mal an die darbenden PRädatoren in der Bielefelder City: Marder, Turmfalke, Wanderfalke & Co.)
Und: NEIN: Enten brauchen kein Wasser. Aber die frisch geschlüpften Küken brauchen in den ersten Tagen das passende Futter: Was weiches NAhrhaftes: Also vermutlich Insekten etc. sowie leicht verdauliche Grünpflanzen (Algen?). NAch etwa einer Woche können sie auch Körnerfutter vertragen. (Das haben wir mal an der damaligen Vogelpflegestation in Ludwigsburg durchexerziert. (Weia, das ist fast 40 Jahre her.))
Und: Mit Holger Stoppkotte denke ich, dass diese leichten Federbällchen den Sprung in den Hof locker unbeschadet überleben.
FAlls die Alte nen Plan haben sollte, wie sie wenigstens einen TEil ihrer Brut in relative Sicherheit bringt, sollte sie die Buddestraße runter (beim Drogenhilfezentrum nen Shot MEthadon nehmen …) und über den ruinierten Containerbahnhof durch den Bahndurchlass fürs Industriegleis nach Norden. Dort wird sie dann gleich auf den Finkenbach stoßen (weiss kein Mensch), der für STockenten alles LEbenswichtige bietet. Das sind grob 200-300m Luftlinie. Wär mal interessant, ob eine Entenfamilie genauso nachtaktiv ist wie die Alten unter sich. Während der BAlzphasen latschen die mit Vorliebe bei Regen durch manche Straßen. Vielleicht springen die Küken ja im Schutz der Dunkelheit vom Balkon wie weiland die GSG 9.
Vor langer Zeit habe ich im selben Viertel auch mal eine Entenfamilie an der Herforder Straße oberhalb vom Umweltzentrum gesehen. Die Vögel brüten ja eh öfter auf Flachdächern (die evtl. auch mal ne zeitlang Wasser führen). Dort bemüht man ja dann meist die Feuerwehr.
Wie auch immer. Wünsche gutes Gelingen.
LG
Martin Bopp
public-mb (at) web.de
Von der Buddestraße nach Norden ist natürlich Quatsch. Zum Finkenbach gehts nach Osten. Sorry
Martin
Heute war der Absprung der Gänseküken. Leider hat aber doch nur ein Küken überlebt, eines ist kurz nach dem Sprung leider gestorben, von zwei weiteren wissen wir es nicht.
Sonst war die Quote besser. Man unterschätzt leicht, wie hart eine Wasseroberfläche sein kann.