Archiv für den Monat: Mai 2021

Stunde der Gartenvögel: Balzfüttern Grünfink



Immer wieder bin ich überrascht über Verhaltensweisen von sog. „Allerweltsvögeln“, die ich in dieser Form noch nie gesehen habe. Die „Stunde der Gartenvögel“ machts möglich: Eine Stunde aus dem Wohnzimmerfenster schauen und alles das registrieren und notieren, was sich draußen so alles abspielt. Bei dem grauseligen Wetter derzeit, ein sinnvoller Zeitvertreib.

A. Bader

Uhu Nachwuchs: Gefahr durch Waschbären?


Am 18. Mai in der Eifel passiert: 2 junge, bereits beringte Uhus wurden in dieser Nacht von einem Waschbär getötet. Quelle: https://uhu.webcam.pixtura.de/tagebuch/
Warum ich das hier schreibe? Seit 2015 ist mir das Uhu Vorkommen in Gadderbaum bekannt, durfte es „hautnah“ erleben. Aber auch das: 2015 tauchten beim Nachbarn auf (aus) dem Dach eine Waschbärmutter mit 4 Jungtieren auf. Wiederholt in 2016, wieder mit vier Jungtieren. Durch die Renovierung/Neubezug des betreffenden Hauses wurden seit dem keine Waschbären mehr gesehen, auch weil ein Spezialist umfängliche Technik zur Abwehr von Waschbären installierte. Allerdings hörte ich, dass am Randweg ein Haus/Dachstuhl „Waschbärbefallen“ sein soll. 
Da in Gadderbaum (auch aktuell) Uhus ihren Nachwuchs groß ziehen hoffe ich, dass „unseren“Eulen die Aufzucht gelingen wird. Dass sich aber die Waschbären aus Gadderbaum verzogen haben, wage ich zu bezweifeln. Schätze die Ernährungslage für die Prädatoren  (Mülltonnen, Obst) als sehr gut ein. Übrigens: im „Atlas der Säugetiere in NRW“ dokumentiert.
Wer sich das Eifel- Video anschauen möchte: https://youtu.be/d5wY3MyjEOw. Nichts für schwache Nerven.
Die Fotos stammen von mir.
LG KrisK

Alleine in den Osten

Israel, Sylt, Friesland, Heide, Havelland, Katalonien, Griechenland, Wales und die Odertour.
Alle Lucky Looker Reisen in diesem Frühling mussten abgesagt werden.
Natürlich ist das etwas frustrierend, aber halt auch nicht zu ändern.
Um diesen Frust zu bewältigen, mache ich ab morgen die Odertour alleine.
Ich mache mich auf die Suche nach Zwergschnäpper, Schreiadler, Sprosser, Kleinem Sumpfhuhn,
Schlagschwirl, Zwergdommel, Karmingimpel und sicher noch vielem mehr.
Wie gewohnt werde ich darüber in meinem Blog berichten.
Wen das interessiert, was ich so sehe und erlebe und ob ich womöglich meinem ersten Wolf begegne,
der kann ab Sonntag Abend lesen:  https://blog.lucky-looker.de/
Frohe Pfingsten wünscht,
Dirk Wegener

Großgreif



Steinhorster Becken: In sehr großer Entfernung fiel mir eine Gruppe größerer Vögel auf, darunter ein Großgreif (erste Idee: „Seeadler“), der in Begleitung von mindestens fünf Graureihern überm Horizont kreiste. Nach der Bildbearbeitung kommen mir jedoch starke Zweifel  an dieser Diagnose. Für Hinweise zur Bestimmung wäre ich dankbar.

Die Bildqualität bitte ich zu entschuldigen. 

 

MfG

Manfred Kolleck

Zum Beitrag von Heinz Mertineit vom 19.05.2021

Zu dem schönen Foto passt etwas Lyrisches aus dem letzten Jahrhundert:

 

Ein heimlicher Opportunist

 

Still und unbemerkt

kam der kleine Vogel in meine Nähe,

angelockt von frischer, feuchter Gartenerde.

Für Augenblicke halt ich inne,

wende meinen Kopf behutsam.

Fast kann ich ihn erreichen

mit ausgestreckter Hand.

Gestern noch erfreute mich

aus einer längst entlaubten Traubenkirsche

sein perlend melancholisch vorgetragener Herbstgesang.

Nun hüpft der Wipfelsänger um mich her,

mit oliv und braun getönter Oberseite

ist er gut getarnt,

hebt sich kaum ab vom dunklen Untergrund.

Jetzt erblicke ich ihn von vorne,

rostrot leuchten Brust und Kehle mir entgegen.

Das Interesse dieses kleinen Konsumenten gilt indes nicht mir:

Unerwartet aus der Tiefe hoch gebrachte Wirbellose,

kleine Würmer und Insektenlarven,

lassen ihn den Boden konzentriert beäugen,

verheißen unverhofften Energiegewinn

zu später Jahreszeit.

Unterdessen wird die Stille jäh gestört

Durch helles Tixen, lautes Kickern:

In schnellem Fluge jagt ein Turmfalk über meine Gartenmauer,

derweil mein kleiner Gast – kräftig warnend –

in den Schutz der sicheren Hecke flüchtet.

Der Greif verlässt sich nicht auf Zufallsfunde,

sucht im Rüttelflug aktiv nach Beute

oder auch vom Ansitz auf dem Dache meines Hauses.

Seine Augen richten sich auf flinke Nager,

die in jedem Jahr meinen Garten gründlich unterwühlen.

Kleine Vögel – welches Glück – stehen nur sporadisch auf seinem Speisezettel,

sodass ich auf ein erneutes Treffen

mit dem wenig scheuen Wintergast wohl hoffen darf!

 

Bader, Andreas – 13.12.1999

Rotkehlchen auf frisch gegrabener Gartenerde

Halle / Westf. 04.12. 1999